Gut 1200 Kilometer hatte der 1. SC Mayen-Koblenz an seinem zweiten Auswärtsspieltag in der Snooker-Bundesliga zu bewältigen. Am Ende des anstrengenden Deutschland-Trips standen zwei Unentschieden mit höchst unterschiedlichem Verlauf.
Beim Titelaspiranten 1. DSC Hannover war der Klub aus Vallendar angesichts des Fehlens seines belgischen Topspielers Kevin van Hove eher Außenseiter – und schien die Heimreise nach einem 1:4-Rückstand auch als Verlierer antreten zu müssen. Dass es dann doch noch zu einem 4:4 reichte, war vor allem Thomas Hein zu verdanken. Der Snooker-Bundestrainer und Eurosport-Experte gewann nervenstark seine beiden Partien. Und so war das Remis, bei dem auch Lukas Kleckers und Nicolas Georgopoulos für den 1. SC punkteten, fast schon wie ein Sieg zu werten.
Einen Tag zuvor hatte der Aufsteiger vom Rhein bei Snookerfabrik Berlin schon mit 4:1 geführt, musste sich aber final auch mit einem Punkt begnügen. Der 20-jährige Kleckers, der es vor zwei Wochen bis ins Achtelfinale der Amateur-WM in Dubai geschafft hatte und dort mit 4:5 denkbar knapp am Iraner Soheil Vahedi gescheitert war, steuerte zwei Punkte bei. Georgopoulos und van Hove punkteten einmal.
„So, wie in Berlin alles gegen uns gelaufen ist, ist in Hannover alles für uns gelaufen“, war Kai Letzelter, Vorsitzender des Bundesliga-Neulings, nach der Mammut-Tour durch den deutschen Norden zufrieden. Vor allem der Zähler in Hannover könnte noch wertvoll werden – so ist der Titelkontrahent noch nicht enteilt. Der 1. SC Mayen-Koblenz geht als Dritter in die Weihnachtspause, nur drei Punkte hinter dem Führungsduo BC Stuttgart 1891 und eben Hannover. Am 14. und 15. Januar geht’s dann weiter – mit 2 Heimspielen gegen Illmenau.