Snooker Ersatzgeschwächte Mayen-Koblenzer feiern zwei nicht erwartete Heimsiege
Sollte der 1. SC Mayen-Koblenz tatsächlich seinen deutschen Meistertitel verteidigen im Mai kommenden Jahres, wird man bei dem Klub aus Vallendar sicher zuerst zurückdenken an diesen ersten Heimspieltag in der Bundesliga. Mit den deutlichen Siegen gegen den Aachener SC (7:1) und den SC 147 Essen (6:2) war nämlich in dieser Form nicht zu rechnen. „Unglaublich“ fand es auch Kai Letzelter, der Vorsitzende des Vereins.
Der Titelträger bot in den Spielräumen auf dem Mallendarer Berg eine beachtliche Teamleistung und kompensierte scheinbar ohne Mühe das Fehlen der Top-Leute Kevin van Hove und Felix Frede, die zeitgleich bei einem Challenger-Turnier in England starteten. Zugute kam den Mayen-Koblenzern aber auch der zügige Spielverlauf in der zweiten Partie gegen Essen, eine Mannschaft, die von der Besetzung her eigentlich zu den Favoriten auf die Meisterschaft zu zählen war.
So konnte Lukas Kleckers, bevor es zum Flughafen Frankfurt Richtung English Open in Crawley ging, noch eilig seine beiden Einzel bestreiten – und wie jene am Vortag gegen Aachen gewinnen. Dass Kleckers mit 124 und 120 zwei Century-Breaks, also Aufnahmen über 100 Punkte, gelangen, war dann nur noch die Krönung seiner Leistung.
Bemerkenswert war aber vor allem, wie der Rest des Teams seine Aufgaben bewältigte. Der Belgier Kristof Vermeiren gewann wie Kleckers seine vier Partien, Miroslav Popovic (drei Siege) und Nicolas Georgopoulos (zwei Siege) standen ihren Kollegen fast in nichts nach. So feierte der 1. SC „zwei Siege, die wir so nicht auf der Rechnung hatten“, sagte Letzelter.
Und plötzlich ist schon nach dem vierten Spieltag aus dem Rennen um den Titel ein Zweikampf geworden mit der TSG Heilbronn, die hinter Mayen-Koblenz ebenfalls mit vier Siegen auf Platz zwei rangiert. Weiter geht’s nun am 1. und 2. Dezember mit zwei Auswärtsspielen bei Pool Factory Roth und dem BC Stuttgart 1891 – beides sind lösbare Aufgaben für die Vallendarer.
Gute Nachrichten gab es auch von der zweiten Mannschaft des 1. SC. Der gelang nach dem 1:7 beim Kölner SC tags darauf mit dem 6:2 beim BC Oberhausen ein wichtiger Sieg mit Blick auf den angestrebten Klassenverbleib.